Der Chronist Alexander Kluge: Poetik und Erzählstrategien

Von Wolfgang Reichmann | | Drittveröffentlichungen

Das Gesamtwerk des Schriftstellers und Filmemachers Alexander Kluge ist ein stetig wachsendes, multimediales Netzwerk. Es ist das Produkt eines unermüdlichen Sammlers und Chronisten, der in den Archiven der Geschichte nach Geschichten gräbt und dessen Fundstücke ein Inventar historischer Erfahrungen und Gefühle bilden

Taschenbuch: 132 Seiten
Verlag: Aisthesis; Auflage: 1., Erstauflag (24. April 2009)

Das Gesamtwerk des Schriftstellers und Filmemachers Alexander Kluge ist ein stetig wachsendes, multimediales Netzwerk. Es ist das Produkt eines unermüdlichen Sammlers und Chronisten, der in den Archiven der Geschichte nach Geschichten gräbt und dessen Fundstücke ein Inventar historischer Erfahrungen und Gefühle bilden: eine Flaschenpost für das 21. Jahrhundert. Mit seinem „chronistischen“ Erzählinteresse steht Kluge in einer Tradition, die von Hieronymus und Abaelard über Heinrich von Kleist und Johann Peter Hebel bis hin zu Bertolt Brecht und Walter Benjamin reicht. Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht das literarische Werk Alexander Kluges, das seit dem Jahr 2000 unter dem Titel Chronik der Gefühle gesammelt vorliegt und mit den Bänden Die Lücke, die der Teufel läßt (2003) und Tür an Tür mit einem anderen Leben (2006) fortgesetzt wurde. Die Studie beschäftigt sich mit Kluges „Poetik des Sammelns“ und ihren zahlreichen Vorbildern und geht der Frage nach, wie der umfangreiche Erzählkosmos dieses Autors funktioniert. Zu diesem Zweck werden einschlägige Gattungen wie Chronik, Anekdote und Kalendergeschichte ebenso behandelt wie die zahlreichen literarischen Verfahren und Erzählstrategien, die das Werk Kluges kennzeichnen.

Inhalt:

1 Einleitung   1.1 Hieronymus im Gehäuse   1.2 Bericht zum Forschungsstand 2 Der Sammler und Erzähler Alexander Kluge   2.1 Das Poetische heißt sammeln   2.2 Der Erzähler und Aufklärer   2.3 Der imaginäre Opernführer3 Chronik und Kalender – Kalendergeschichte und Anekdote   3.1 Chronik ohne Chronologie   3.2 Kalendergeschichte ohne Kalender 4 Dokument und Fiktion – Montage und Intertextualität   4.1 Götterdämmerung in Wien oder Facts & Fakes  4.2 Die Metamorphose der Arachne   4.3 Die Literatur ist mein Netzwerk 5 Schlussbemerkung 6 Literaturverzeichnis   6.1 Primärliteratur   6.1.1 Selbstständige Publikationen   6.1.2 Interviews und Gespräche   6.2 Sekundärliteratur

Wolfgang Reichmann, geb. 1982, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz.

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