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Alexander Kluge - Ausstellung im Württembergischen Kunstverein Stuttgart

| Ausstellung

Alexander Kluge. Gärten der Kooperation 14. Oktober 2017 – 14. Januar 2018

Die Ausstellung Alexander Kluge. Gärten der Kooperation basiert auf der gleichnamigen umfassenden Einzelausstellung des Schriftstellers, Filmemachers und Theoretikers Alexander Kluge, die 2016 im Kunstzentrum La Virreina Centre de la Imatge in Barcelona zu sehen war. In enger Zusammenarbeit mit La Virreina sowie Alexander Kluge selbst hat der Württembergische Kunstverein eine Neufassung und Erweiterung von sieben Einzelaspekten dieses Projektes entwickelt.
Die beiden zentralen inhaltlichen Bezugspunkte der Ausstellung betreffen die Idee des Gemeinsamen – der Kooperation – in Kluges Werk und Arbeitsweisen sowie Formen der Emanzipation, die nicht nur Gegenstand seiner theoretischen und künstlerischen Untersuchungen von Geschichte, Gegenwart und Zukunft sind, sondern an denen er unermüdlich selbst beteiligt ist.
Emanzipation, das heißt das Ausbrechen aus repressiven, von oben nach unten gesteuerten Lebensverhältnissen, ist, wie Kluge immer wieder ausführt, ein nicht-linear verlaufender, andauernder Prozess. Die Arbeit daran schließt das Ausgraben weit zurückliegender, verschütteter Momente der Emanzipation ebenso ein, wie die Fortschreibung dieser Momente in Richtung Zukunft. Es ist eine kollektive Arbeit, die vieler dezentral organisierter Plattformen oder „Gärten“ bedarf. Die Ausstellung selbst ist als eine solche Plattform aufgefasst: als ein Garten der Kooperation.
Sie umfasst eine Auswahl früher wie jüngster Filme Kluges, darunter auch einige für die Ausstellung neu konzipierte Videoinstallationen und -programme, sowie eine Reihe von Texten, Dokumenten und anderen Materialien. 
In Form eines Archipels kreist sie um sieben „Inseln“, die das zentrale Motiv der Ausstellung – Aufbegehren und Emanzipation – entlang verschiedener Einzelaspekte vertiefen: wie etwa die Mündlichkeit, die „Macht der Gefühle“ oder die Unbezähmbarkeit des Freiheitsdrangs. Eine dieser Inseln, für die Kluge eine neue Arbeit entwickelt hat, geht Fragen zu Sklaverei und Sklavenaufständen, Widerstand und Rebellion nach. Eine andere versteht sich als Hommage an Pier Paolo Pasolinis Kurzfilm Was sind die Wolken?: ein Marionettentheater mit Menschen an Fäden, die Othello aufführen und schließlich aus ihrem Joch befreit werden. Eine dritte Neuproduktion setzt ein unerledigtes Projekt Theodor W. Adornos über die Kälte fort.
All die genannten Aspekte reflektiert Kluge auch im Kontext der Oper, die sämtliche Missverständnisse der bürgerlichen Epoche begleitet und gespiegelt hat:
„Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.“